Mein Ägypten

Ägypten inspiriert auch die Europäer – Pyramide in einer deutschen Landschaft

Pückler Pyramide in Brandenburg
Pückler Pyramide in Brandenburg

Der Geburtsort prägt – wie kann es anders sein? Daniel Dagan hat seine Stadt Kairo noch als Kind verlassen. Es dauerte viele Jahre bis er nach Ägypten zurückkehrte, und dann leider unter schlimmen Umständen: Als Militärkorrespondent, der im Yom Kippur Krieg 1973 mit den ersten israelischen Einheiten unter der Leitung von General Ariel Sharon den Suez Kanal in Richtung Westen überquerte. Dort errichteten die israelischen Streitkräfte einen Brückenkopf, um den militärischen Druck auf die ägyptische dritte Armee zu erhöhen.

Spätestens dann stand für Daniel Dagan fest: Wir brauchen keinen Brückenkopf sondern eine Brücke zu unseren arabischen Nachbarn. Erste Ansätze hat es bereits nach wenigen Jahren gegeben, als Ägypten und Israel Frieden schlossen. Seitdem war Daniel Dagan mehrer Male in seiner alten Heimat und hat dort an Tagungen und Konferenzen teilgenommen. Einen ganz besonderen Besuch erlebte er in der Begleitung des früheren Bundespräsidenten Johannes Rau, der sich bekanntlich für Ausgleich und Frieden stark engagierte.

Die Anekdote im Palast des ägyptischen Präsidenten kennen Sie bereits? Diese Story klingt wie ein Tausendundeine Nacht Märchen… Doch sie ist wahr, und sie kann die Hoffnung auf Annährung zwischen dem Westen und dem Orient stärken.

Eine Begegnung mit dem modernen Pharao just in
dem Palast, wo ich täglich als Kind gespielt habe..

Heliopolis Palace Hotel Cairo

Ich befinde mich unter den hohen Gästen, beim Defile im Palast des ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak in Kairo. Routiniertes Händeschütteln, dazu ein arabisches Grußwort. Dann aber überrumple ich Herrn Mubarak mit der Bemerkung, dass ich in diesem Raum regelmässig als Kind gespielt habe. Doch der Präsident reagiert genau so wie Sie, der Leser. Er glaubt mir einfach nicht.

Daraufhin ziehe ich meine Geburtsurkunde aus der Westentasche. Mubarak liest laut – in Arabisch, versteht sich: “Geboren in Ibrahim Strasse Nummer 1, Heliopolis, Kairo…”

Dem Präsidenten verschlägt es die Sprache: “Ibrahim? Ich kenne diese Strasse, die ist ja gleich um die Ecke. Sie sind also hier aufgewachsen?!”

Jawohl, bestätige ich. Und erzähle dem Präsidenten, dass seine Machtzentrale früher ‘Heliopolis Palace Hotel’ hieß, und als die schönste Residenz Afrikas galt. Als Nachbarkind spielte ich dort häufig, da der Leiter des Hauses, der belgische Baron Empain, ein guter Freund meiner Familie war.

Spontan lädt mich Mubarak ein, in Ägypten noch eine Weile zu bleiben und wieder zu kommen. Dem neben ihm stehenden deutschen Präsidenten Johannes Rau sagt er voller Begeisterung: “Ich danke Ihnen dafür, dass Sie mir direkt aus Berlin einen ägyptischen Bruder mitgebracht haben”.

Es war für mich ein einzigartiges Erlebnis: der Glanz der Pharaonen, die Begegnung mit den Präsidenten von Ägypten und Deutschland – und als Krönung ein aus der Kindheit bekannter Ort der alten, geliebten Heimat am Nil.

Auch in Deutschland wird an Ägypten immer wieder erinnert. Die berühmte Nofretete in Berlin sei dafür ein prominentes Beispiel. Auch die architektonisch gelungene ägyptische Botschaft im Tiergarten bringt einen Hauch von der alten Heimat am Nil.

Weniger bekannt ist die echt wirkende „ägyptische“ Pyramide (Bild oben), die nach dem alten Muster am Nil in Brandenburg steht. Diese wurde 1867 im Branitzer Park errichtet, und zwar als Grabstätte für Fürst Hermann von Pückler, der vom Orient fasziniert war und ihn mehrmals bereiste.

Auch hier ist die Brandenburger Pyramide zu sehen –

Pyramide Branitzer Park

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