60 Jahre Bundesrepublik

Als 2009 die Bundesrepublik Deutschland 60 Jahre seit ihrer Gründung feierte war die Rolle Berlins als alt- und neue Hauptstadt nicht mehr wegzudenken. Es schien wieder so selbstverständlich, dass der Puls der Republik wieder am Brandenburger Tor schlägt. Und das geschah ohne Widerspruch oder gar Proteste – auch nicht vom Ausland. Ein Beleg dafür, dass es „die deutsche Frage“ halt nicht mehr gibt. Und gleichtzeitig ein Ansporn für Beobachter der deutschen Szene: Bleibt es tatsächlich bei dieser scheinbaren Stabilität?

Seit dem Umzug von Regierung und Parlament hat Daniel Dagan die Entwicklung des politischen, gesellschftlichen und kulturellen Zentrums Deutchlands kontinuiierlich vor Ort beobachtet. Zu den rasanten Veränderungen in Berlin gehörte auch die Entwicklung von neun Spielregeln im Umgang mit der Macht und mit den Medien. Letztere wurden von Medienvertretern nicht nur beobachtet sondern auch mitbeeinflußt und weitgehendt selbst gestaltet.

Nicht zuletzt haben Journalistinnen und Journalisten aus dem Ausland daran teilgenommen. Diese feierten vor zwei Jahren das hunderste Jubiläum ihrer Organisation, den Verein des ausländischen Presse in Deutschland (VAP). Der VAP ist übrigens der älsteste Journalistenverein Deutschlands. Ein weiterer Beweis dafür, dass die brisante Rolle Deutschlands in Europa und in der Welt –  bestimmt durch seine zentrale geografische Lage und den vielen Nachbarn – weiterhin für große Aufmerksamkeit im Ausland sorgt.

VAP – Verein der ausländischen Presse in Deutschland

Daniel Dagan berichtet in seinen Vorträgen nicht nur über das aktuelle politische Geschehen in der „Berliner Republik“, sondern auch über die Weiterentwicklung der sich schnell veränderten Umgebung von Macht, Medien und kulturellen Szene in der Hauptstadt. Das ergibt Stoff für viele kleine, spannende Geschichten und Anekdoten. Einige von diesen erlebt man besonders intensiv, wenn man Gelegenheit bekommt, hochrangige Politiker im Ausland zu begleiten. Eine Erfahrung, die  Pressevertreter machen, wenn sie mit „Air Force 1“ des US Präsidenten mitfliegen und den mächtigsten Mann der Welt aus der unmittelbaren Nähe beaobachten.

Besonders spannend war und bleibt es, wie Angela Merkel an die Macht kam und wie sie mit ihr umgeht. Dabei entstand nicht nur eine neue Wortschöpfung –  Bundeskanzlerin. Darüber hinaus wurden auch Barrieren gebrochen und neue politische Umgangsformen entwickelt, an denen sich die alte Garde der politischen Klasse nur schwer gewöhnen konnte.

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