Alte Heimat & Neubeginn

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es mehrere Immigrationswellen von zunächst überwiegend orientalischen Juden nach Israel. Diese kamen von der arabischen Halbinsel (überwiegend Jemen), Nordafrika (Marroko, Tunesien), aus verschiedenen Teilen des osmanischen Reichs und vom Balkan.

Hierüber ein knapper Bericht in Hebräisch

Erste Immigration nach Israel

Die Motivationen für die ersten Immigrationswellen waren sowohl religiös als auch ideologisch. Am deutlichsten wurden ihre politischen Ziele durch Yehuda Alkalai definiert, ein sphardischer Jude aus Bosnien. Beitrag in Hebräisch

Yehuda Alkalai – Ideen und Wirken

Bereits 1834 verfasste Alkalai einen Aufsatz mit der Überschrift „Shema Israel“ (Höre Israel), in dem er die Wiederbesiedlung des Landes Israel durch die Juden vorschlug, und zwar als ein Vorbote der nach jüdischem Glauben zu erwartenden messianischen Erlösung.

Allerdings betrachteten die meisten Juden damals die Idee als von der herkömmlichen religiösen Lehre abweichend und lehnten sie noch ab. Sie begründeten ihre Haltung damit, dass die ersehnte Erlösung – die nach jüdischem Glauben die ganze Menscheit umfassen würde – nur durch Wunder Gottes eintreten könnte.

Diese Website informiert über andere Vordenker des modernen Staates Israel (Englisch und Hebräisch)

Vordenker des modernen Israel

1857 ging Alkalai ein wesentlichen Schritt weiter und rief zur verstärkten Einwanderung von Juden in das Land Israel auf. Darüber hinaus formulierte er konkrete Pläne zur Gründung einer Gesellschaft, die das Land von den Osmanen erwerben sollte und durch Investitionen in Eisenbahnverbindungen und Schiffsbau eine wirtschaftliche Grundlage für die wachsende jüdische Bevölkerung im Lande Israel schaffen sollte (Hebräisch)

Immigration nach Israel vor 1880

Vordenker des Zionismus – Hebräisch

Vordenker des Zionismus – Hebräisch

Forscher sind sich darüber nicht einig, ob die Vorstellungen von Alkalai die wirklichen Anfänge der Bewegung darstellen, die die jahrtausendealte Sehnsucht der Juden nach Israel in einen konkreten politischen Plan ummünzten. Unumstritten ist allerdings, dass Alkalei noch lange vor Theodor Herzl die Grundgedanken formulierte, die letzlich zur Entstehung des modernen Staates der Juden führten.

Noch deutlicher wurde die Voraussetzug für den modernen Staat Israel vor knapp 120 Jahren geschaffen – und zwar im ersten zionistischen Kongress in Basel, der vom 29. bis 31. August 1897 stattfand.

Initiator Theodeor Herzl notierte am 3. September 1897 vorausschauend in seinem Tagebuch:

„Wenn ich den Baseler Kongress in einem Wort zusammenfassen wollte – was ich öffentlich so nicht tun würde – wäre es: ‚In Basel gründete ich den Jüdischen Staat‘. Wenn ich das öffentlich erklärte, würde man als Antwort darüber lachen. In vielleicht fünf Jahren, bestimmt in fünfzig, wird jeder es erkennen.“

Der Judenstaat, 1896  – Foto des Buches von Herzel (Text in Hebräisch)

Altneuland, 1902 –  Foto des Buches von Herzel (Text in Hebräisch)

Altneuland –  weitere Infos

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