Mit Oscar für Argo ehrt sich Hollywood selbst (und dazu noch die CIA!) / Iranian media slam Argo Oscar award
Henry Payne in National Review: Defilee der Schönen / Joe Heller in Political Carnival: der Gewinner ist / Marin Independent Journal: Argo, na klar / Daily Breeze: ...was Inspiration für Cocktails verspricht / Latuff: Michelle Obama ehrt Argo; ist das gegen Iran gerichtet? / Ibrahim Özdabak in Yeni Asya: Iran mal so bombardiert
Oft steckt eine gute Story hinter einem guten Film. Das trifft für den Oscar Gewinner Argo ganz besonders zu. Diese echte Geschichte über die Rettung von sechs Menschen verbindet ein dramatisches politisches Geschehen mit der Filmindustrie. Zum einen wurde der preisgekrönte Streifen in Hollywood gedreht. Zum anderen - und das ist einzigartig! - Hollywood spielte damals die Hauptrolle bei der gewagten Operation im Iran der Ayatollahs. Die amerikanischen Diplomaten haben ihre Freiheit errungen, indem sie Hollywood Identitäten als Filmemacher erhielten und so aus der feindseligen Umgebung fliehen konnten.
CIA sowie BND und andere Geheimdienste kommen fast immer in die Schlagzeilen, wenn sie versagen. Das passiert leider viel zu oft. Doch in diesem bestimmten Fall landete die CIA einen richtigen Coup. Es ist sehr erfreulich, dass Hollywood diesen Umstand zu würdigen weiß. Ansonsten sind die Zauberer der Filmmagie permanent dabei, auf Staatsorganen herumzuhacken, die im Dunkeln agieren. Ein Schattenkrieg ist nicht die Sache von weltoffenen Künstlern, die ideologisch ganz anders als Sicherheitsapparate gestrickt sind.
Argo ist nicht nur ein gelungener Thriller, der nach langer Recherche mit großem Engagement und Aufwand gedreht wurde. Argo ist auch eine künstlerische Darstellung von Menschen, die gewöhnlich dem Schweigen verpflichtet sind. Diese Personen müssen die Eigenschaft verinnerlichen, über ihre Arbeit nichts zu erzählen. Sonst gefährden sie sich selbst und viele andere Bürger. Doch gleichzeitig müssen sie bereit sein, transparent zu arbeiten und sich der Kontrolle durch parlamentarische und andere Gremien zu stellen. Ein schwieriger Spagat.
17 Jahre konnte die Rettungsaktion im Iran völlig geheim bleiben. Eine relativ lange Periode in unserer schnelllebigen Zeit. Es brauchte weitere 17 Jahre bis jetzt ein Film über diese Ereignisse gedreht wurde. Eigentlich ist es erstaunlich, dass so lange nichts oder nur wenig an die Öffentlichkeit durchsickerte. Allerdings reden wir von Ereignissen, die mit der Besetzung der amerikanischen Botschaft in Tehran 1979 begonnen haben. Das waren wirklich noch andere Zeiten. Heute fließen die Informationen viel schneller. Wir steuern möglicherweise auf eine Entwicklung zu, bei der die Geheimdienste gänzlich abgeschafft werden. Alle Informationen sind durch einen gekonnten Einsatz von Suchmaschinen im Internet ohnehin verfügbar.
Lesen Sie bitte auch diese Beiträge:
Studenten’ besetzen Botschaft in Teheran… (angemeldet 1979, aktualisiert 2011)
Oscar für The Artist: Schweigen ist Gold! / Silence is Oscar-Golden!
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Schlagwörter: bnd, cia, daily breeze, Henry Payne, joe heller, latuff, Political Carnival, Rettungsaktion
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