Griechenland und seine Euro-Schulden: rien ne va plus! / Greek debt crisis still unresolved / בוץ החובות היווני
Axia, Athen: lauter Rettungspläne / Christiane Pfohlmann in Neues Deutschland: ...um Pleitegeier zu verschrecken / Spiegel: Katastrophenszenario Ausstieg / Ta Nea: ...also doch im Casino beraten / ...weiter und weiter schnüren / Die Welt: Existenzgefahr!
דניאל דגן -Die Redakteure der Athener Tageszeitung Axia sind schlau. Sie wissen bereits, dass nach den Plänen A und B und C zur Erhaltung ihres Landes in der Eurozone weitere Rettungspakete notwendig werden. Es sind nämlich die Pläne D und E. Ganz bewusst nennen sie allerdings nicht F und G. Das wäre selbst für Griechenlad zu viel des Guten.
Um diese Aussage zu verstehen brauchen Sie nicht mal Griechisch zu lernen. Schauen Sie sich einfach und bequem die erste Zeichnung oben links an. Da stehen Griechen und Europäer vor den diversen Plänen und überlegen sich, was sie nun tun können. Ehrlich gesagt nicht so sehr viel. Wenn man partout Griechenland als Euroland halten will, bleibt einem nichts anders übrig, als die Schulden Athens zu übernehmen. Einmal, zweimal, dreimal uns so weiter und sofort...
Das hat man ja bereits getan, wie uns Neues Deutschland in Erinnerung ruft. Damals legte die sozialistische Zeitung aus Berlin die Rettung als eine Absage an Spekulanten und Pleitegeier aus. Doch inzwischen hat sich wohl einiges geändert. Auch von linker Seite werden große Sorgen geäussert. Wie lange kann man noch von Arbeitern und Angestellten in "gesunden" Ländern der Eurozone verlangen, dass sie über ihre Steuerabgaben eine unkontrollierte Volkswirtschaft finanzieren?
Die Wochenzeitschrift Spiegel rechnet allerdings vor, dass ein Ausstieg Griechenlands noch mehr Lasten und Schulden bringen würde. Hinzu werden Milliardenverluste, Rezession, Turbulenzen, politisches Chaos und weiß der Geier was noch kommen. Also durchhalten! Weitere Rettungspakete schnüren! Es gibt halt keinen Weg mehr zurück!
Das sieht die griechische Zeitung Ta Nea allerdings von einem anderen Blickwinkel. Sie veröffentlicht eine eindrucksvolle Zeichnung, bei der das Ganze als eine Roulette betrachtet wird. Befinden wir uns etwa im Casino? Gleich in der nächsten Zeichnung sehen wir, wie Politiker ihre Massnahmen zur Rettung und Gesundung herbeizaubern. Ganz überzeugend ist das wohl nicht.
Konsequent ist die Zeitung Die Welt, die in ihrer aktuellen Schlagzeile vor dem Verfall der Eurozone warnt. Diese apokalyptische Vorstellung kommt von keiner Geringeren als der OECD. Das ist also nicht bloß Angstmacherei. Das muss man schon sehr ernst nehmen. Und vielleicht darüber nachdenken, ob der jetzige Kurs zur Rettung der europäischen Währung nicht grundsätzlich revidiert werden muss.
Lesen Sie bitte auch diese Beiträge:
Zerfall der Eurozone? Finxit? Die Maus Finnland brüllt!
Bonität Deutschlands: nun muss der Retter gerettet werden!
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Schlagwörter: Angstmacherei, axia, casino, oecd
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