Vom Iran nach Israel und zurück: Bomben der Liebe und Zuneigung / Dissolving UNRWA would pave the way for ME Peace
Rita singt und begeistert (Fotos: Official Website)
Lesen Sie bitte diese Story über Rita. Die schöne Geschichte einer begabten Künstlerin, die in ihrem Geburtsland Iran sehr populär wurde und gleichzeitig die beliebteste Sängerin Israels ist. Die Iraner nennen diese hübsche Frau unsere Rita. Die Israelis ebenfalls. Doch es gibt keinen Grund zum Streit. Musik und Gesang verbinden. Rita gehört beiden Völker und wird von ihren Fans mit Post bombardiert.
Die ungewönliche Story von Rita ist nicht nur kulturell zu verstehen. Sie enthält eine kräftige Aussage, die in Europa kaum bekannt ist: knapp die Hälfte der in Israel lebenden Juden kommen aus arabischen bzw. muslimischen Ländern. Sie lieben ihre alte Heimat, auch wenn sie dort über viele Generationen hinweg verfolgt und unterdrückt worden sind. In Arabien, ähnlich wie in Europa, gab es für Juden gute Zeiten und schlechte Zeiten. Ausgrenzung, Hass und Gewalt waren an der Tagesordnung. Am Ende wurde diese Situation für die Juden unerträglich. Viele von ihnen kamen nach Israel.
So auch die Familie von Rita Yahan-Farouz. So auch Rita selbst. Sie ist ein Flüchtling aus dem Iran. Doch sie hat nie versucht, ihren Status als Flüchtling zu verewigen. Rita und knapp eine Million weitere Flüchtlinge aus dem Orient, die nach Israel kamen, wollten raus aus diesem Flüchtlingsdasein. Leider bekamen sie dafür keine Hilfen von der internationalen Gemeinschaft. Dennoch ist es ihnen im Großen und Ganzen gelungen, die schwere Zeit hinter sich zu lassen und eine neue Existenz aufzubauen. Rita ist dafür ein Musterbeispiel.
Ganz anders vehält es sich mit arabischen Flüchtlingen, die 1948 das Gebiet des Staates Israel verlassen haben. Diese Flüchtlinge bekamen und bekommen weiterhin großzügige Unterstützung, um ihren Status als Flüchtlinge zu erhalten, zu pflegen und sogar zu vererben. Das ist eine Absurdität, die eine Schlüsselrolle beim arabisch-israelischen Konflikt spielt. DIE zentrale Forderung der Araber war und bleibt das sogenannte "Recht auf Rückkehr", was nichts anders als die Beseitigung des Staates Israel bedeutet. Lesen Sie bitte dazu die ausgezeichnete Analyse von Professor Gunnar Heinsohn aus der Universität Bremen.
Was lernen wir von Rita? Wir lernen vor allem, dass die internationale Gemeinschaft völlig falsch handelt, indem sie das Flüchtlingsdasein von Menschen verewigt und sogar vererben lässt. Das gerade tut aber die UNRWA - die UN Agentur, die ausschließlich arabische Flüchtlinge betreut. Einmalig bei UNRWA ist ihre selbstgestellte Aufgabe, den Status von Flüchtlingen an die nächste und übernächste und übernächste Generation weiter zu geben. Im krassen Gegensatz zu UNHCR - ebenfalls eine UN Agentur, die alle anderen Flüchtlinge der Welt betreut und versucht, das Flüchtlingsdasein zu beenden.
Ungewollt wurde UNRWA zu einer mächtigen Lobby für die Weiterführung des arabisch-israelischen Konflikts. Mit knapp 30,000 Mitarbeitern und mit dem größen Haushalt einer Uno Institution. UNRWA soll aufgelöst werden. Ihre Aufgaben sollen temporär an UNHCR übergeben werden, um innerhalb kurzer Zeit die sogenannten Flüchtlinge in die Lage zu versetzen, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Das künstliche Flüchtlingsdasein muss ein Ende haben. Das ist notwendig vor allem für die Betroffenen selbst, die nun seit knapp siebzig Jahren mit der falschen Vorstellung aufwachen, dass sie "Flüchtlinge" wären. Das ist auch der beste Ansatz zum notwendigen Ausgleich zwischen der arabischen bzw. muslimischen Welt und Israel.
Noch ein Wort zum Dasein als "Flüchtling". In der Gesetzgebung der USA sowie der meisten Staaten kann dieser Status nicht vererbt werden. Ein Flüchtling ist ein Mensch, der von Krieg und Gewalt persönlich betroffen war und sein Haus verlassen musste. Die nachkommenden Generationen sind keine Flüchtlinge mehr. Eine Ausnahme wurde leider 1948 für die arabischen Flüchtlinge (damals nannte man sie übrigens nicht Palästinenser) geschaffen. Das war und bleibt ein Hauptgrund für die fehlende Beilegung des arabisch-israelischen Konflikts.
Zurück zu Rita und ihrem Gesang: die jüdischen Flüchtlinge aus arabischen bzw. muslimischen Ländern, die in Israel leben, wurden bisher von der internationalen Gemeinschaft kaum berücksichtigt. Das ist ein schwerer Fehler. Diese Flüchtlinge sowie ihre Nachkommen können heute eine Brückenfunktion überehmen. Das tut Rita bereits auf dem kulturellen Gebiet. Dieses Beispiel kann Schule machen. Und es kann vor allem auch wirtschaftlich, gesellschaftlich und politisch ganz neue Ansätze für Ausgleich und Frieden bringen. "Out of the box" Denken ist auch bei diesem Thema möglich und hoch aktuell.
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Schlagwörter: brückenfunktion, Flüchtlingsdasein, gunnar heinsohn, recht auf rückkehr, rita, Rita Yahan-Farouz
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