Machtwechsel in Syrien nur mit Garantien für Minderheiten möglich / Syria truce marred by violence / המיעוטים בסוריה זקוקים לערבויות

Ya Libnan: Russland & China helfen Assad / Al Mustaqbal, Beirut: ...der weiterhin so schießt / Jan-Erik Ander, Stockholm: Zauberer Annan gescheitert / Hassan Bleibel in Daily Star, Beirut: arabische Schlichtung scheitert ebenfalls / ...und nun versinkt auch Libanon in Chaos / Syria News, Damascus: das Land blutet



דניאל דגן - Man kann es drehen und wenden wie man will. Syrien wird nicht zur Ruhe kommen, bis sich die rivalisierenden ethnischen und religiösen Bevölkerungsteile einigermaßen sicher fühlen. Zu groß ist die Angst vor blutiger Rache, die in schlimme Massaker münden könnte.



Diese Aussage gilt insbesondere für die alawitische Minderheit, die das Land bereits seit Jahrzehnten mit harter Hand regiert. Präsident Bashar Assad, wie vorher sein Vater Hafez Assad, haben eigentlich die Rechte der Minderheiten weitgehend respektiert und geschützt. Ihre Repressalien richteten sich stets gegen Teile der sunnitischen Mehrheit, die verständlicherweise Ansprüche auf einen politischen Wechsel erheben.

Für viele Beobachter ist klar, dass die Tage von Assad gezählt sind. Doch das ist schon seit zwei Jahren der Fall! Assad klebt an seinem Stuhl, weil er und seine Glaubensgemeinschaft praktisch keine Alternative haben. Wenn Assad die Macht abgibt oder verliert, ist die Zukunft der Alawiten völlig ungewiss. Bei dem Hass und Gegenhass, die sich seit langem aufgestaut haben, müssen sie das Schlimmste befürchen.

Der Druck auf Assad wächst. Im eigenen Land reagiert er darauf ganz brutal. Und nun exportiert er auch noch den Bürgerkrieg in den Libanon. Damit versucht er, die Gruppen im Nachbarland zu stärken, die zu seinem Regime stehen. Gleichzeitig will er Chaos im Libanon verursachen und somit von der Situation in Syrien ablenken. Das kann ihm eine gewisse Atempause verschaffen. Vor diesem Hintergrund hat er der brüchigen Waffenruhe zugestimmt, die allerdings kaum hält.

Der Ausweg aus der Situation: eine internationale Vereinbarung über einen wirksamen Schutz der Minderheiten. Bei dem anvisierten Machtwechsel werden naturgemäss Gruppen und Persönlichkeiten die Hauptrolle spielen, die die sunnitische Mehrheit vertreten. Doch ihre Macht muss eingeschränkt sein, um die Rechte der Minderheiten ausreichend zu berücksichtigen. Zudem sollte eine internationale Truppe garantieren, dass es nicht zu Racheaktionen kommt. Vor allem arabische Länder können und müssten die Soldaten für diese Truppe stellen. DW-TV Show Quadriga: Lebanon Sliding into Civil War? Anchor Ali Aslan ist discussing the situation with Daniel Dagan, Ralph Ghadban and Alexander Bühler

Lesen Sie bitte auch diese Beiträge:

Libanon im Sog des syrischen Bürgerkrieges

Syrien aktuell: Post an Ammar Cheikh Omar aus Rheda-Wiedenbrück

_________________________________

You are most welcome to follow and comment on Facebook & Twitter

Schlagwörter: , , , ,

Anmelden