Der orientalische Bazar am Euphrat: die Amis gehen; eine neue Ordnung kommt / US troop withdrawal from Iraq: get prepared for new conflicts in the region / אמריקה נסוגה מעירק; מי ידאג לסדר חדש

Al Sabaah Daily, Bagdad: irakischer Bazar / Milad in Al Badeal: Halskette für den neuen, dreigeteilten Irak / Denge Kurdistan: Heimatgeschichten für ein heimatloses Volk / Dağıstan Çetınkaya in Zaman, Istanbul: Kurdischer Aufstand wird mit harter Hand zerschlagen / Al Eqtisadiah, Riyadh: Ordnungsmacht USA ist geschwächt und sucht selbst Rettung



דניאל דגן - Im Orient bahnen sich große Veränderungen an. Nehmen wir sie überhaupt zur Kenntnis? Was wissen wir? Was verschlafen wir? Was bleibt uns verborgen, weil wir uns obsessiv mit anderen regionalen Problemen beschäftigen, die nicht unbedingt so viel Bedeutung haben? Ich wage keine komplette Antwort. Dazu ist die Lage viel zu unübersichtlich. Doch hier einige Hinweise.



Der Abzug der US Truppen aus dem Irak rückt näher. Danach wird es einen neuen Irak geben. Es steht ausser Zweifel, dass der Iran seinen ohnehin starken Einfluss im Süden des Landes ausbauen wird. Eine besorgniserregende Entwicklung, die in diesem Los Angeles Times Artikel beschrieben und analysiert wird. Denkbar wäre, dass sich der schiitische Süden ganz vom Irak trennt. Doch es kann auch dazu kommen, dass eine vom Iran unterstützte schiitische Führung auch in sunnitischen Gebieten den Ton angibt. Die Zeitschrift Commentary befürchtet gar, dass US Diplomaten gezwungen werden, Bagdad schnellstens zu verlassen. Wie einst Saigon.

Im Norden werden die Kurden weiterhin das Sagen haben. Schon heute stellen sie eine sehr wichtige Macht dar, die immer mehr staatliche Attribute aufweist. Wenn Chaos im Süden ausbricht, werden sich die Kurden frei fühlen, einen eigenen Staat auch formell zu gründen. Das wird den großen Nachbar Türkei auf den Plan rufen. Ankara führt in letzter Zeit einen brutalen Krieg gegen bewaffnete Kurden im eigenen Land. Dabei dringen die Türken immer wieder tief in irakisches Gebiet ein. Die Uno und andere Organisationen schweigen, weil es nicht opportun erscheint, das Kurden-Problem auf die internationale Tagesordnung zu bringen.

Entscheidend bei diesen Szenarien ist, dass sich die bisherige Ordnungsmacht Amerika zurückzieht. Ein Vakuum wird es nicht geben. Die regionalen Kräfte bereiten sich auf die nächste Runde vor. Eine gefährliche Konfrontation ist sehr wahrscheinlich. Auch und gerade um die Kurdenfrage, die immer mehr an Brisanz zunimmt. Kurden haben angeblich keine Freunde. Doch in ihren Bergen werden sie immer stärker. Das wird die Region zu spüren bekommen, wenn der Irak als Einheit zerfällt.

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