Berichte von der Grenze: hier sind die Mauern noch lange nicht gefallen / Guardian: Wall on Greece’s border with Turkey embarrass Brussels / סוף לצביעות? גם באירופה מגלים חומות וגבולות

The Economist, London: über diese schlimme Grenze wird nur selten berichtet / Le Monde, Paris: Grenzen kehren zurück; auch und gerade in Europa / Bounjour Dessin: Italien schickt Flüchtlinge nach Frankreich / La Vanguardia, Barecelona: Mauer der Schande in Berlin; Mauern der Ehre in Europa? / Living Greenwalls: auch so kann man mit Grenzen umgehen; einfach grün und schön! (Foto: Ramboll)



דניאל דגן - Als ein treuer Leser von vielen internationalen Zeítungen kann ich feststellen: in letzter Zeit häufen sich Berichte über Mauern, Zäune, Sperranlagen und Grenzen. Die bösen Journalisten! Sie belegen immer wieder, dass die Mauern in der Welt noch lange nicht verschwunden sind. Sie zerstören unsere schöne, euphorische Vorstellung, dass wir in einer glücklichen Zeit leben, in der die Grenzen abgeschafft wurden. Was ist los? Sind das nur Lügen?



Erinnern wir uns: kurz nach dem Fall der Berliner Mauer wurde die Welt ganz anders beschrieben. Oft von den gleichen Presseorganen, die uns heute Mauern und Stacheldraht zunehmend zeigen. Besonders in Europa herrschte die Illusion, dass wirklich alle Grenzanlagen verschwinden. Man hat gehofft und gedacht, dass sich der alte Kontinent ganz öffnet. Man hat gefeiert. Man hat getanzt und gejubelt. Und dabei hat man gerne beide Augen zugedrückt!

Man wollte nämlich nicht wahr haben, dass es auch innerhalb der europäischen Union Sperrwall und Zäune gibt (etwa in Gibraltar und in Irland). Man wollte schon gar nicht berichten, dass das christlich gesinnte und demokratische Europa immer höhere Mauern an seinen Grenzen zur muslimischen Welt und nach Arabien baut (etwa in Ceuta und Melilla). Man hat den Umstand verschwiegen, dass an den Ostgrenzen der EU neue Mauern entstehen.

Meine Kollegen und Kolleginnen sind nicht auf den Kopf gefallen! Sie rütteln uns endlich wach. Sie erzählen uns unangenehme Tatsachen, die bisher weitgehend unterdrückt worden sind. Sie setzen sich über Peinlichkeiten hinweg, um die Wirklichkeit über die Festung Europa für alle Bürger zugänglich zu machen. Diese Entwicklung finde ich gut. Wir müssen lernen, mit der Wahrheit zu leben. Nur so bekommen wir die Chance, eine bessere Welt zu gestalten. Eine Welt, in der Mauern und Zäune überflüssig werden.

Lesen Sie bitte auch diese Beiträge:

Marokko: die längste Mauer der Welt

Griechenland: Sperrwall zur Türkei

Bulgarien riss die Zäune nieder...  Bulgarien errichtet sie nun wieder...

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