Sind die Tage von Assad gezählt? Neue Hinweise in arabischen Medien / Spotlight Al Jazeera coverage: no more sympathetic reporting towards Syria / אל ג’זירה משנה כיוון: המהפיכה הערבית הגיעה לסוריה
דניאל דגן - Noch vor zwei Wochen haben sich arabische Medien in der Berichterstattung über Syrien äusserst zurückgehalten. Über die Unruhen wurde wenig gemeldet. Die Tötung von Demonstranten durch die Sicherheitskräfte wurde teilweise als Spekulation bezeichnet. Das hat sich schlagartig geändert. Vor allem der populäre katarische Sender Al Jazeera hat seine Linie völlig überarbeitet. Jetzt wird täglich und sehr ausführlich berichtet. Vielleicht ein Zeichen dafür, dass der Stuhl von Präsident Bashar Assad tatsächlich wackelt. Die arabischen Kollegen kennen sich ja gut aus.
: immer mehr Unruhen / Al Quds Al Arabi: alle Städte des Landes betroffen / Rasmi in Al Ashraq Al Aswat: Bashar Assad überlegt seine Strategie / Ronny Gordon in Jerusalem Post: ...und beschuldigt einfach Israel / The White House: Obama verbindet arabische Revolution mit der Pessach-Botschaft von Freiheit
Doch eins darf man nicht vergessen: Assad vertritt in erster Linie die alawitische Minderheit, die Syrien seit Jahrzehnten mit harter Hand regiert. Seine Loyalität gilt vor allem seiner Glaubensrichtung sowie der Machtdynastie, die sein Vater Hafez Assad gründete. Zudem muss er fürchten, dass es bei Machtverlust zu gewaltsamen Racheakten gegen die herrschende Elite kommt. Aus seiner eigenen Sicht hat Bashar keinen friedlichen Ausweg. Er muss - wie einst sein Vater - die Proteste brutal unterdrücken. Das allein würde sein Überleben sichern.
Weitere Beiträge zum Thema:
Medienkampf in Syrien; Chefredakteurin von Teshreen gefeuert Auszug:
Auf den Straßen von mehreren Städten in Syrien werden Demonstranten brutal bekämpft. Es wird scharf geschossen. Es gibt immer mehr Tote und Verletzte. Gleichzeitig tobt in und um Syrien ein heftiger Medienkampf. Die Regierung von Präsident Bashar Assad sorgt dafür, dass die Medien des Landes ein einheitliches Bild zeigen. Dieses soll suggerieren, dass Syrien stabil bleibt. Die Bevölkerung unterstützt angeblich die Machthaber. Die Proteste würden durch ausländische Agenten und Kriminelle verursacht.x
Fidel, Chávez, Assad: von Diktator zu Diktator zu Diktator…
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Schlagwörter: al jazeera, alawitische minderheit, glaubensrichtung, machtverlust, racheakten, schlagartig geändert, sicherheitskräfte, stuhl wackelt
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