Afghanistan: das wollte Ihnen Obama nicht verraten / Comment is free – unless your boss is Barack Obama / אובמה: עלבון לנתניהו – לא נורא; עלבון לנשיא – חס וחלילה
The Afghan Daily: noch ungetrübt; Obama und McChrystal beraten / Jonathon Rosen zeichnet die Lage in New York Times: der General salutiert und spricht; Obama hört und wirft ihn raus / The White House: die Entlassung wird offiziell / Surghar, Kabul: in diesem Grenzgebiet werden die Kämpfe ausgetragen / The Daily Afghan: Entlassung ist der Aufmacher / Kabul Press: "Obama und Clinton verraten die demokratischen Kräfte in Afghanistan" / Steve Bell in Guardian: Obama hat die Beleidigung gehört; Obama reagiert
דניאל דגן - US Präsident Barack Obama hat den Oberbefehlshaber der amerikanischen Streitkräfte in Afghanistan General Stanley McChrystal entlassen. Angeblich nur wegen Kommentaren, die ihn selbst, Obama, und vor allem den Vize-Präsident Joe Biden beleidigen. Es stimmt, dass solche Kommentare gefallen sind. Es stimmt, dass diese völlig inakzeptabel sind. Das Primat der Politik muss ja herrschen. Ein Kommandeur, in welcher Position auch immer, darf die politische Führung nicht abwertend angreifen. Schon gar nicht in der Öffentlichkeit.
Doch Präsident Obama fügte hinzu, dass die Entlassung nichts mit Differenzen in der Afghanistan Strategie zu tun hat. Das stimmt nicht. General McChrystal hat sich abfällig geäussert, weil er frustriert ist. Weil er einmal auch öffentlich zum Ausdruck bringen wollte, dass von der internationalen Streitmacht in Afghanistan Unmögliches verlangt wird. Nämlich schnelle Erfolge zu zeigen, um die Positionierung der Obama Administration für die nächste Wahl zum Amt des Präsidenten zu begünstigen.
Tatsache ist, dass die Obama Strategie in Afghanistan nicht funktioniert. Auch nach knapp zehn Jahren militärischer Intervention kann man das Land nicht zur Ruhe bringen. Auf dem Spiel steht die Loyalität der afghanischen Bevölkerung. Die Erfolge des Militärs, das ja relativ leicht Gebiete und Regionen einnimmt, können diese Loyalität nicht sichern. Im Gegenteil - sie wirken oft kontraproduktiv. Die Afghanen sind von den westlichen Werten nicht überzeugt, die ihrer Gesellschaft auferlegt werden sollten. Dieses Problem bleibt Obama auch nach dem Abgang von McChrystal erhalten.
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