Die Berlinale hat’s bestätigt: the kids get it always right! / Lisa Cholodenko: Outstanding! Annette Bening, Julianne Moore: just great! / ברלינלה: הילדים צודקים תמיד
Szenen aus The Kids Are All Right: die Kinder entdecken ihren leiblichen Vater / die erweiterte Familie kommt zusammen / doch das darf die lesbische Beziehung nicht kaputt machen! (Annette Bening, Julianne Moore)... / ...was die Kinder mit Argwohn beobachten / die Kinder haben nun mal recht! / Grigory Dobrygin als Pavel Danilov / Konfrontation mit Partner und Gegenpart... / ...und die Rüchkehr zu sich selbst... Flucht in die Einsamkeit...
דניאל דגן - Autorin und Regiesseurin Lisa Cholodenko kannte mich bisher zum Glück nicht. Sie hat daher ohne Bedenken über fünf Jahre an einem Film geschrieben und gebastelt, der nicht für mich konzipiert wurde. Von mir aus hätte sie daran auch weitere 10 Jahre arbeiten können. Mir wäre es piepegal. So ein Film - so eine komplizierte und unübersichtliche Beziehungskiste - ist ohnehin nicht für mich geeignet!
Doch Lisa ist etwas passiert, was sie und ich nicht hätten ahnen können: sie hat mich gewonnen! fast zufällig kam ich in den Berlinale Palast, um mir die Langeweile aus Hollywood für eine Zeit kritisch anzuschauen. Dann aber bin ich geblieben und geblieben und geblieben... ohne Ende... die ganzen 144 Minuten Running Time...
Es lag einfach daran, dass das Beziehungsdrama gut und gekonnt geschrieben und gedreht wurde. Jeder Satz sitzt. Jede Szene zieht. Die Akteure sind immer auf action. Und das in einem Plot, das sich in ganz normalen Häusern und Straßen abspielt. Nichts Spektakuläres!
In The Kids Are All Right (Wettbewerb, doch buchstäblich außer Konkurrenz) wird die moderne Familie von der Kinder-und Jugendperspektive mal richtig beleuchtet. Die Kinder haben Zweifel. Sie fragen... sie recherchieren... sie decken auf... sie sorgen für Wirbel... und sie suchen wieder die Geborgenheit, die ihnen am Ende wohl nur die Familie geben kann... genial richtig: the kids get it always right!
Beim russischen Film KAK YA PROVEL ETIM LETOM - How I Ended This Summer - (Wettbewerb) erlebte ich ebenfalls eine Überraschung. 124 Minuten, in denen praktisch nur zwei Männer zu sehen sind. Ich bin bereit, mir den Versuch mal kurz anzuschauen... doch wohl mit der Vorgabe, recht bald wieder aufzugeben...
Es ist aber anders gekommen. Die zwei Männer auf einer arktischen Insel im Norden Russlands haben mich doch fesseln können. Bei aller Langsamkeit hat sich die Story immer weiter entwickelt. Und mit den noch verbliebenen Zuschauern (viele haben leider schon aufgegeben...) wollte ich doch noch wissen, was demnächst passiert. Vor allem im Inneren der Menschen, die in der Einsamkeit leben und überleben...
Diesen Film kann ich nur für Leute empfehlen, die (eben so wie ich selbst) auf Russland besonders neugierig sind. Denn einiges von der vielzitierten, geheimnisvollen russischen Seele kommt schon durch. Und das in einer Umgebung, die uns völlig fremd ist. Wir, die eben nicht auf einer einsamen Insel im Polarkreis leben...
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Schlagwörter: annette bening, frigory dobrygin, how i ended this summer, julianne moore, lisa cholodenko, the kids are all right, the kids get it always right
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