Illustrationen aus heutigen ARABISCHEN Medien: Beratung der arabischen Liga / die Familie von Präsident Assad / Krokodilstränen / das Herz der Araber bricht / Skyline am arabisch-persischen Golf / die Araber bleiben untätig / das arabische Gewissen / die Araber schauen zu
Es ist ermutigend zu beobachten, wie sich viele Europäer um das Schicksal der arabischen Flüchtlinge kümmern, die in letzter Zeit Zuflucht auf dem alten Kontinent suchen. Der Einsatz für die verzweifelten Menschen sendet ein Signal der Menschlichkeit und erweckt Hoffnungen auf ein besseres Miteinander zwischen dem muslimisch geprägten Orient und dem christlich geprägten Westen. Die Betonung liegt auf Hoffnungen. Eine Gewissheit ist keineswegs da.
Allerdings darf nicht vergessen werden, wer die Hauptverantwortung für die aktuelle, miserable Lage im arabisch-muslimischen Raum trägt. Nämlich muslimische und arabische Regime, die seit mehreren Jahren in blutige religiöse und ethnische Konflikte verwickelt sind. Besonders schlimm ist der Umstand, dass gerade die reichen arabischen Monarchien, die die Konflikte angeheizt haben, sich vor der Verantwortung für das Schicksal der Flüchtlinge drücken.
Beispiel das katarische Golf-Emirat, das mit seinem Sender Al Jazeera tagtäglich Hetze verbreitet (auf Arabisch direkt, auf Englisch subtil) und extremistische Kräfte um die Muslim Brotherhood seit vielen Jahren unterstützt. Dieses Land mit nur 300,000 Bürgern beschäftigt über eine Million Gastarbeiter, die keinerlei politische Rechte haben und vielfach als Sklaven behandelt werden. Katar gibt Unmengen Geld aus, um Prestigeobjekte zu bauen und zu erwerben; doch es leistet keine Hilfe für die vielen arabischen Vertriebenen aus Syrien und dem Irak. Das überlässt es den Europäern.
Beispiel Saudi Arabien, das sich als Hüter der muslimischen heiligen Stätten versteht. Schon vor Jahren hat Saudi Arabien seine Grenze zum Irak mit Mauern und Zäunen dicht gemacht. Heute, angesichts des Elends der Flüchtlinge, könnte es einige Tore öffnen, damit zumindest sunnitisch verfolgte Glaubensgenossen - etwa aus Syrien und dem Irak - Notunterkünfte finden und neue Existenzen aufbauen. Es geschieht aber nichts dergleichen. Die Saudis lassen die Flüchtlinge nicht rein - obwohl ihr Land riesig ist (größer als ganz Westeuropa!) und sie über sehr viel finanzielle Mittel verfügen.
Kritik an den Golfmonarchien reicht nicht mehr aus. Es ist an der Zeit, dass konkrete Forderungen formuliert und durchgesetzt werden. Im Westen tut man es leider sehr zögerlich - wenn überhaupt. Die Europäer sollen sich nun die Stimmen anhören, die aus der arabischen Welt selbst kommen. Dort finden immer mehr Kommentatoren den Mut, das eklatante Versagen von Katar, Saudi Arabien, Bahrain und die Vereinigte Arabische Emirate zu monieren. Einige grafische Stimmen sehen Sie in der Galerie oben. Dies kann jeder verstehen. Man braucht hierzu keine weiteren verbalen Erläuterungen.
Lesen Sie bitte auch diese Beiträge:
Die Golfmonarchien sind gefordert
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