Ewiges Kopfzerbrechen Eurozone: Griechenland bleibt und bleibt und bleibt…

Aktuelle Schlagzeilen in Griechenland: es geht nur noch um Verbleib in der Eurozone



Bei der Griechendland-Krise geht es nur scheinbar um die Milliardenschulden, die Athen nicht zurückzahlen kann und ganz offenbar nicht zahlen wird. Bei dieser Krise geht es um die unheimliche Angst vor einem beginnenden Prozess, in dem sich die Europäische Union schrittweise auflöst. Dieses Thema liegt immer wieder den "Verhandlungen" zugrunde, die in diversen Gremien stattfinden. So auch beim Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs, die sich zum wiederholten Male mit der Schuldenkrise beschäftigen.



Noch bevor das Treffen überhaupt beginnt steht fest: die griechische Regierung hat gewonnen. Sie braucht nicht übermässig Zahlen vorzulegen und zu Reformen Stellung zu nehmen. Diese Themen wurden ja endlos rauf und runter diskutiert. Mit dem einzigen Ergebnis, dass weiter diskutiert wird. Was soll man dem hinzufügen? Jeder der Diskutanten in der Runde kennt die miserablen Daten und die katastrophalen Prognosen. Jede weitere Erörterung ist praktisch sinnlos. Sie würde bloß in eine neue Sackgasse führen.

Was vielleicht nicht klar ausgesprochen wird, ist jedoch das Wichtigste, und zwar die seit langem existierende, arge Befürchtung der Teilnehmer, dass in ihrer jeweiligen Amtszeit "die europäische Idee" an Fahrt verliert und ein Auflösungsmechanismus in Gang gesetzt wird. Das will und kann niemand unter den Teilnehmern am jetzigen und vielen anderen Gipfeltreffen verantworten. Das wäre nach jetziger Lesart der Zusammenbruch schlechthin.

Das wissen auch die Griechen, die als erfahrene Seeleute viel in der Welt herumgekommen sind und sicher ein gutes Gespür fürs Handeln entwickelt haben. Ihre Verhandlungsposition ist unschlagbar. Keiner kann und will es tragen, sich von ihnen zu trennen. Also muss die problematische Zusammenarbeit aufrecht erhalten werden - koste es was es wolle. Die angebliche Alternative Grexit existiert praktisch nicht, weil sie politisch für die Teilnehmer zu riskant oder gar unvorstellbar erscheint.

Neu in den letzten Monaten ist lediglich die offensive Haltung der griechischen Regierung. Ministerpräsident Alexis Tsipras und sein Finanzminister Yanis Varoufakis besitzen die Chutzpah, ihre starke Stellung bei den Verhandlungen genüßlich - und dabei auch noch sympathisch! - auszuspielen. Sie brauchen sich nicht allzusehr bemühen. Sie brauchen auch keine großen Versprechungen zu machen. Sie wissen, dass nach Lage der Dinge die Länder der Eurozone Griechenland behalten müssen.

Lesen Sie bitte hier weiter:

Finanzausgleich auf europäischer Ebene? JA, in der übernächsten Generation! / EU of Financial Equalisation? No, thank you

Homer Euro-Odyssee Teil II: Bürgschaft bringt Unheil – und das sogar doppelt und dreifach!

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