Politiken: Tod in der Synagoge / BT: Terror in unserer Stadt / Ekstra Bladet: Karte der Gewalt / Jyllands-Posten: die Welt schaut auf Denmark
Geradezu frappierend sind die Parallelen zwischen den jüngsten, islamistischen Anschlägen in Paris und in Kopenhagen. Das erste Ziel der Attentäter war zunächst die Pressefreiheit und die Meinungsvielfalt, symbolisiert durch Journalisten und andere Personen, die sich miteinander austauschen wollten; das zweite Ziel war ein koscheres Lebensmittelgeschäft beziehungsweise eine Synagoge - also Einrichtungen, die eng mit der Existenz jüdischen Lebens verbunden sind. Die Terroristen in beiden europäischen Hauptstädten scheinen nach einem gleichen Muster agiert zu haben. Insofern liegt die Vermutung nahe, dass sie durch gleichgesinnte Prediger oder Rädelsführer geleitet wurden - sei es im Kalifat ISIS, in Moscheen in Europa, oder in Presseorganen sowie sozialen Netzwerken, in denen ständig Hetze und Hass verbreitet werden.
Es ist kaum möglich festzustellen, wer durch Hetzparolen beeinflusst wird. Noch schwieriger ist es vorauszusehen, welche Leute diese Hatz zum Anlass nehmen, Anschläge vorzubereiten und Gewalt anzuwenden. Die Sicherheitsorgane haben die problematische, fast unmögliche Aufgabe, viele Tausend Personen, die als anfällig für die islamistische Hetze vermutet werden rund um die Uhr zu überwachen. Verständlicherweise gelingt es ihnen des Öfteren nicht, die Attentäter rechtzeitig zu fassen und die Terroranschläge zu vereiteln.
Doch möglich wären ganz bestimmt wirksame Auseinandersetzungen mit dem Hass, der auf vielen Kanälen täglich verbreitet wird. Das geschieht zwar gelegentlich, doch leider viel zu wenig. Sehr oft werden die notwendigen Auseinandersetzungen mit der islamistischen Hetze durch eine selbsterrichtete Barriere gebremst oder gar ersatzlos aufgegeben. Diese Barriere ist Political Correctness. Man darf das besagte Phänomen nicht deutlich nennen und wirksam bekämpfen - so lautet der Hintergedanke - da man dadurch angeblich die Angehörigen einer ganzen Religionsgemeinschaft in Misskredit bringen würde. Ergebnis ist ein Gleichmut gegenüber Islamisten, der längst eine konkrete Gefahr darstellt.
Diese falsche Haltung rächt sich nun - ganz besonders in Europa, wo die Zahl der Muslime ständig und eher schnell wächst. Aufrufe zur Toleranz dem Islam gegenüber, werden durch viele Intellektuelle mit Duldung der islamistischen Intoleranz in gefährlicher Weise verwechselt. Kritik an notwendigen Abwehrmaßnahmen gegen Terror wird salonfähig und ermuntert die Extremisten, weiterhin gegen Meinungsfreiheit und gegen Juden gewaltsam vorzugehen. Die Behörden trauen sich kaum, Hassprediger in Moscheen in die Schranken zu weisen, geschweige denn zu verhaften. Sollte es so weitergehen, wird Europa seine Dekadenz selbst beschleunigen und den Islamisten immer mehr freie Räume lassen.
Lesen Sie bitte hier weiter:
Weckruf in Paris: wird Frankreich aus den eigenen Fehlern lernen oder nicht?
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Schlagwörter: dekadenz, hassprediger, Hetzparolen, Intoleranz, islamisten, meinungsfreiheit, Political Correctness, weckruf für europa
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