Tandberg in Brisbane Times: Gastgeber Australien begrüßt Teilnehmer / ...die hier hinter Gittern untergebracht sind / ...was nicht gerade paradiesisch wirkt / Courier Mail: diese Kritik wollte Putin nicht mehr ertragen / ...und verließ die Konferenz frühzeitig
Der G20 Gipfel in Brisbane endete praktisch zweimal. Zuerst mit dem frühzeitigen, demonstrativen Abgang des russischen Präsidenten Vladimir Putin. Dann mit dem offiziellen Abschluß der Mammut-Veranstaltung und der Rückkehr aller Teilnehmer in ihre Länder. Dieses doppelte Ende verspricht nichts Gutes für die internationalen Beziehungen, die ja der G20 Gipfel zu verbessern versucht.
Warum ist Putin frühzeitig nach Moskau abgereist? Offiziell hieß es, dass sich der russische Präsident ausruhen wolle. In der Tat muss Putin nun darüber schlafen, wie er die nächste Phase der Konfrontation mit dem Westen übersteht. Ihm waren die Vorwürfe seiner Amtskollegen aus den NATO-Ländern ohnehin schon zuviel, und er wollte sich nicht noch mehr Kritik anhören. Er hatte wohl das Bedürfnis, seine weiteren Handlungen in aller Ruhe zu überlegen. Nun ist er ja über die Bewertung bestens informiert, wie der Westen die russischen Schritte in und um Ukraine betrachtet.
Mit diesem Ergbnis der G20 erweist sich die anhaltende Krise in der Ukraine als ein Schlüsselereignis, das die internationale Politik noch lange Zeit belasten wird. Die Übernahme von weiten Teilen der Ukraine durch die sogenannten Separatisten geschieht natürlich mit direkter, massiver russischer Hilfe; insofern mag die Kritik an Russland ganz oder teils richtig sein. Doch man darf und kann nicht die dringenden russischen Anliegen und Interessen in der Ukraine übersehen. Das wurde all zu lange getan.
In der Ukranie tobt der Krieg - und das seit langem. Inzwischen sind tausende Opfer zu beklagen. Mehr als eine Million Menschen befinden sich auf der Flucht. Diese gefährliche Krise wurde unter anderem dadurch ausgelöst, dass der Westen eine neue Orientierung der Ukraine bedenkenlos unterstützt hat, die aus russischer Sicht inakzeptabel ist. Nun sollte man Einsicht zeigen und erkennen, dass die Krise ohne Moskau nicht beizulegen ist. Strafmaßnahmen gegen Russland schaden allen Seiten und bringen keine Lösung. Die Versuche, Russland zu isolieren, würden ohnehin scheitern.
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Schlagwörter: brisbane, G20, hinter gittern, Mammut-Veranstaltung, Strafmaßnahmen
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