Die Welt: Mehdorn übernimmt / Nel: schafft er das? / Janson: Rollentausch / Protest Wilhelmstraße: dieses Bild ist lediglich Fotomontage / diese Petition kann auch Mehdorn unterschreiben / Neue Reihnishe Zeitung : arbeitet er für die Bürger oder nicht? / Süddeutsche Zeitung: Berlin will nur noch abreissen
Lieber Herr Hartmut Mehdorn, noch kennen wir uns nicht persönlich. Sie sind ein Supermanager, der sicherlich sehr viel verdient. Ich meine Wenigkeit bin ganz einfach ein Anwohner von Berlin, der allerdings viel herumreist. Insofern brauche ich einen gut funktionierenden Flughafen, von dem aus man in alle Welt zuverlässig und bequem starten und wieder sicher landen kann. Natürlich weiß ich, dass ihr Record höchst umstritten ist. Doch ich verspreche mir viel von ihrer neuen Aufgabe. Sie haben bestimmt den Ehrgeiz, uns Berliner endlich von den ständigen Skandalen um Schönefeld zu befreien.
Ich gratuliere herzlich zu Ihrem neuen Job. Doch gleichzeitig muss ich eindringlich warnen. Einiges läuft schief in Berlin, und das nicht erst seit heute. Die Stadt kannte schon in der Vergangenheit mehrere Skandale. Die Vorgänge um den Berliner Flughafen Schönefeld setzen nur noch eins drauf. Unfähigkeit von Managern, die für ihr Versagen Traumgehälter und Boni kassieren. Fehlende Kontrolle durch Politiker, die die schlimmen Entwicklungen verschlafen haben oder einfach wegschauten. Verluste von Millionen, für die nun keiner Verantwortung übernehmen will. Ich könnte die Liste fortsetzen.
Mir ist klar, dass jeder Berliner Skandal seine Besonderheiten hat. Man kann nicht alles über einen Kamm scheren. Doch generalisieren kann und soll man schon. Das tut man zwangsläufig auch in jeder wissenschaftlichen Disziplin. In mancher Hinsicht hat Berlin wohl verkrustete Strukturen. Das kann daran liegen, dass viele Subventionen immer wieder an diese Stadt gegeben wurden - und zwar in West und Ost. Hier wurde immer reingepumpt. Das Geld kam einfach vom Himmel - und mit ihm der Appetit auf noch mehr. Berliner Politiker haben sich daran gewöhnt, Verantwortung abzuschütteln statt sie zu übernehmen.
Als Nicht-Deutscher bin ich hier lediglich ein Gast. Allerdings hindert es mich nicht daran, mich aktiv einzumischen. Zum Glück gibt mir das Grundgesetz das Recht, meine Meinung zu äussern und mit anderen Menschen für wichtige Anliegen der Bürger friedlich zu kämpfen. Das tun wir öffentlich, publizistisch, politisch und gelegentlich (wenn es unbedingt sein muss) auch juristisch. Das ist erfreulicherweise im Rechtsstaat Deutschland möglich und sicherlich auch erwünscht. Davon gehe ich fest aus, obwohl viele Bürger es hier in Zweifel ziehen.
Die Rede ist von der unhaltbaren Situation im Herzen der Hauptstadt - nämlich in der Wohn- und Hotelanlage Wilhelmstraße und Umgebung (10117 Berlin Mitte). Hier wird seit Jahren systematisch versucht, die Bürger zum Verlassen ihrer Wohnungen zu bewegen. Viele Informationen und Kommentare darüber finden Sie an dieser Stelle. Ich bitte Sie herzlich, sie zu lesen und sich schlau zu machen. Sie werden Unglaubliches über das Versagen von Politikern erfahren, hier ein eklatantes Beispiel. Diese tun leider nichts, um Vertreibung und Abriss abzuwenden.
Hierzu zitiere ich aus dem Kommentar eines Bürgers, Herr Jürgen Waldmann, der vor wenigen Tagen an uns geschrieben hat:
Vor 21 Jahren schlossen wir einen "Dauervertrag" mit der Wohnungsbaugesellschaft Mitte ab und hofften, eine Wohnung fürs Alter gefunden zu haben. Was wir jetzt erleben, hat unser Vertrauen in den Senat und seine von uns gewählten Volksvertrer erschüttert. Sie haben kommunalen Wohnraum verkauft und tun nichts, um uns vor dem Rausschmiss zu retten. Können wir noch irgenwelche "Volksvertreter" wählen? Wir wissen es z. Z. nicht.
Herr Mehdorn, sorgen sie bitte unbedingt für Klarheit und für geordnete Verhältnisse. Lassen Sie die Bürger nicht im Stich. Beweisen Sie durch konsequenten und ehrlichen Einsatz, dass auch in Berlin wirksam und sachlich zum Wohle der Menschen Projekte durchgeführt werden können. Setzen Sie ein Zeichen für Berlin Mitte und für die ganze Stadt.
Lesen Sie bitte auch diese Beiträge:
Brandgefahr auch in der Wilhelmstraße Berlin Mitte!
Bürgerengagement: mein Geschenk an Deutschland
Vertreibung mit System: Wem gehört Berlin?
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Schlagwörter: Fotomontage, Hartmut Mehdorn, in zweifel ziehen, Jürgen Waldmann, mehdorn, wohn- und hotelanlage, zeichen setzen
Daniel Dagan: Vor Ort
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